Die Künstler unserer Online-Galerie


Renate Alf

Renate Alf kennt sich mit Beziehungen aus. Denn sie hat welche. Zum Beispiel zu ihren vier Kindern und auch zu den Enkeln. Nach ihrer Geburt 1956 in Göttingen war sie auch selbst mal ein Kind und besitzt noch immer solch eine schöne Fantasie. Sie kennt sich auch mit Beziehungen in der Schule aus. Denn natürlich ging sie auch dorthin und ließ sich auch noch zur Lehrerin für Biologie und Französisch ausbilden. Das war in Freiburg und ist schon ein ganzes Weilchen her. Denn schon nach dem Referendariat beschloss sie, lieber Cartoons zu zeichnen. Heute lebt und arbeitet sie in Weimar. Zu ihren Zeichnungen pflegt sie eine sehr intensive Beziehung. Viele davon veröffentlicht sie in den Zeitschriften kindergarten heute, mobile und mit kindern wachsen. Gesammelt und gebunden finden sich viele ihrer Werke in Büchern wie Lehrerinnen, Mütter, Echte Fünfziger, Plötzlich Oma oder Die (h)eilige Familie. Alles ausgezeichnete Geschichten direkt aus dem Leben. Seit 2004 arbeitet sie auch als Autorin. Es geht um die Paarkonflikte seit Adam und Eva. Seit dem wissen wir, dass besonders Eltern schwer erziehbar sind. 


Beck

 Becks Selbsttherapie heißt: Malen. Er zieht sich mit Papier und Stift aus der täglich drohenden Depression des Alltags, der bei ihm morgens mit einer Runde Laufen oder Staubsaugen beginnt. Der 1958 in Leipzig Geborene zog als Kind mit seinen Eltern nach Zeitz, dann ging er zum Studium an die Kunsthochschule Berlin-Weißensee. Da war er Mitglied der SED, aber trat aus der Partei aus und durfte dann sein Studium nicht beenden. Er flog raus, arbeitete als Werbegestalter beim Konsum. Aber auch dort eckte er an. 1987 begann er dann, selbstständig zu zeichnen, belieferte die DDR-Fernsehzeitschrift FF-Dabei und den Eulenspiegel. Der Mann mit leicht schiefem Gesicht wehrt sich gegen die Zeitläufe und geht dennoch mit ihnen. Das ist sein Spannungsfeld. Becks Karikaturen und Cartoons erscheinen in Die Zeit, taz, Stern zitty Berlin, Eulenspiegel, Cicero. Mehrfach gewann er den Deutschen Karikaturenpreis in Dresden. Seit 2003 wohnt er wieder in Leipzig, nachdem er zuvor 20 Jahren in Berlin verweilte. 


Axel Bierwolf

Der Mensch lebt in Pirna. 1972 in Halle geboren, lernte er zunächst mal Schulen kennen, dann die Universität, vollendete seine Ausbildung als Diplom-Geograf, was ihm aber nie genug war, denn er sah die Gesellschaft altern. Also arbeitete er als Altenpfleger und da sah er, dass die Pflege noch anderes nötig hat, als Hintern abwischen. Menschen brauchen vor allem Beschäftigung. Als therapeutische Behandlung entwickelte Bierwolf Holzspielzeug. Und weil der Pirnaer schon immer den Schalk mit sich rumschleppt, nannte er seine 2009 gegründete Manufaktur Holzbildschmiede. Er schmiedet Bilder, er malt sich und die Sachsen als merkwürdige Figuren, die spinnen und doch die Wahrheit denken. Mutig schlägt er sich durch dieses Leben, fährt mit seinem Holzschmiedewaren von Markt zu Markt, zeichnet für Wettbewerbe wie den Deutschen Karikaturenpreis und stellt gelegentlich aus, was er lachhaft findet. Er findet in der Umkehrung der Dinge das Wesentliche: Wer wusste schon, dass das Kreuz, das die Kirche trägt verkehrt herum als Schwert zu nutzen ist. Axel Bierwolf findet in jeder Beziehung das Entweder und das Oder. Zum Glück für den Betrachter.


Barbara Henniger

 Als sie am 9. November 1938 in Dresden eintraf, sah sie in die langen Gesichter ihrer Eltern. Es sollte endlich mal ein Junge werden, und nun war wieder nix! Und dann noch Linkshänderin. Sie sollte was Richtiges werden, studierte zunächst von 1956 bis 1958 in Dresden Architektur, bevor sie ab 1959 bei einer Tageszeitung als Journalistin eine Ausbildung begann und später übernommen wurde. Die schlimme Linke hatte gesiegt und malte böse Bilder.  Da riefen die, die sowieso immer alles besser wissen: Narrenhände beschmieren Tisch und Wände!. Sie narrte, veröffentlichte ihre Zeichnungen in Büchern, Zeitungen, auf Plakatwänden, T-Shirts und Ostereiern. Der familiär bedingte Umzug nach Strausberg bei Berlin sorgte 1967 für die Entscheidung, sich als Karikaturistin selbständig zu machen. Sie wurde in den Folgejahren zu einer bedeutenden und herausragenden Vertreterin ihres Berufsstandes, sowohl künstlerisch als auch hinsichtlich ihres scharfen satirischen Blickes auf die Welt. Und jetzt in der Dauerkrise? Ich werde meinen Strich verknappen und meine Zeichenfedern länger nutzen, auch wenn sie dann ziemlich stumpf sind. Sollte mich die Pleitewelle dennoch erfassen, zahle ich mir eine saftige Abfindung und verzichte auf mich. Das sagt Barbara Henniger, denn so ist sie. 


Rudi Hurzlmeier

Das Licht der Welt erblickte der Münchner 1952 im Klostersanatorium der Armen Franziskanerinnen von der Heiligen Familie zu Mallersdorf/Bayern. Das muss außerordentlich einprägsam gewesen sein, denn seitdem hat er einen angstfreien Zugang zum Apokalyptischen und liebt es, damit zu spielen. Den Umgang mit seinen Zwangsneurosen lernte der Vater zweier Söhne erst durch das Zeichnen. Er ist Schulabbrecher, weil er die Dinge schon immer etwas anders sieht. Lange fehlte ihm jegliche Orientierung für eine normale bayerische Karriere. Er verdingte sich als Reisebuskoch, Tankwart, als Dressman, Antiquitätenhändler, als Fallschirmartist, Fliesenleger, sogar Gigolo, Kulissenbauer und Obduktionsassistent. Diese Tätigkeit reizt ihn bis heute. Der Cartoonist seziert die deutschen Verhältnisse nah am Abgrund. Seit 1985 ist er ständiger Mitarbeiter des Satire-Magazins Titanic. Als Illustrator arbeitete Hurzlmeier mit Wiglaf Droste, Harry Rowohlt, Peter Hacks oder Truman Capote zusammen. Mehrfach gewann er den Deutschen Karikaturenpreis in Dresden. Heute gehört er zu den besten Künstlern seines Fachs und seine Gemälde, die er ebenso erschafft, zu den teuersten. 


Petra Kaster

Es kann sein, dass morgens ein Bote an ihrer Haustür klingelt und ein Paket bringt, dass sie mittags eine Hühnersuppe löffelt und dann mit dem Rad fährt. Und während sie in die Pedale tritt, synapsiert es plötzlich in ihrem Hirn. Sie hält an und zeichnet. Sie hasst Hausarbeit und arbeitet doch meistens zu Hause. Sie ist Heimarbeiterin seit 20 Jahre. In ihrem Haus bei Mannheim lagern Notizen, stehen Zeichenstifte in Vasen. 1952 in Mülheim an der Ruhr geboren, studierte sie nach dem Abitur an der Folkwang-Hochschule für Gestaltung in Essen visuelle Kommunikation. Dann bekam sie ein Stipendium für ein Studium am Arts Institute Lesley College in Boston, arbeitete danach als Trickfilmautorin für SWF, NDR, WDR und ZDF. Bei der Arbeit begegneten ihr Irrwitz und Wahnwitz. Sie begann ihre aufkommenden Zwangsneurosen zu zeichnen und machte daraus einen Beruf, lieferte Karikaturen an Zeitungen und Zeitschriften. Kürzlich erschien ihr Buch "Cartoons für Psychologen und Therapeuten mit der Forderung: Karikaturen sollten endlich zur medizinischen Grundversorgung gehören oder zur Pflichtliteratur in Schulen. 


Uwe Krumbiegel

 Der Mann wohnt am Rande des Tharandter Waldes im sächsischen Hetzdorf. Er redet nicht viel, er zeichnet lieber. Geboren wurde er 1962 in Flöha. Lange dachte er nicht daran, Karikaturen zu malen, sondern studierte in Freiberg an der Bergakademie Energietechnik. Am Tag arbeitet er heute als Diplom-Ingenieur und pflegt in der Nacht, seiner Freizeit und im Urlaub sein Haupthobby: Zeichnen. Das gelingt ihm sehr erfolgreich. Er veröffentlicht im Eulenspiegel, verschiedenen Zeitungen, nimmt seit 2005 an zahlreichen Ausstellungen teil, stellt sich Wettbewerben. Im Jahr 2009 gewann er beispielsweise den zweiten Preis beim internationalen Karikaturenwettbewerb "Stuttgart Award, 2010 den dritten Platz beim Deutschen Cartoonpreis, 2012 den zweiten Platz beim Deutschen Karikaturenpreis in Dresden. 2015 entschloss er sich, zu bündeln, was andere zum Lachen bringt. Er veröffentlichte im Holzbaum Verlag "Die besten Cartoons von Uwe Krumbiegel. Das schafft er alles spielend. Er hat Energie. 


Mario Lars

 Mario Lars wurde 1964 in Mecklenburg geboren und lebt dort heute noch. Der Zeichner heißt eigentlich Roland Regge-Schulz und führt in Gneven am Rande Schwerins eine kreative Enklave namens Schulzenhof. Dort gedeihen Ideen für Komische Kunst und private Zukunft, denn hier leben ebenso seine Frau und vier Kindern. An diesem Ort produziert Lars auch unter den Pseudonymen Regge vom Schulzenhof oder unter Roland Mitlinks Karikaturen, Gemälde sowie Objektkunst. Er führt ein Café, pflegt den Garten als Ausgleich zur tagesaktuellen Arbeit. Das heißt, er setzt sich in seinen Karikaturen mit dem alltäglichen Geschehen in Politik, Wirtschaft oder Gesellschaft auseinander. Seine Cartoons finden sich in verschiedenen Tageszeitungen, bei Spiegel Online, im Eulenspiegel und Sammelbänden. Preise sammelt er auch, unter anderem den zweiten Preis beim European-Cartoon-Contest, den dritten Platz beim Deutschen Karikaturenpreis oder den zweiten Platz bei der "Rückblende, dem deutschen Preis für politische Fotografie und Karikatur. 


Til Mette

 Er ist nicht zu übersehen, ein kantiger Kerl mit lockigem Haar. 1956 landete er im Kreißsaal eines Bielefelder Krankenhauses, in dem auch seine drei Geschwister ankamen. Doch als die Familie vollständig schien, da bemerkten die Eltern, dass ihr Zusammen-sein ein Irrtum war. Der Realität steht der Witz auf der Stirn geschrieben. Til Mette bemerkte das zeitig und begann es abzumalen. Er legte auf dem Oberstufen-Kolleg das Abitur ab und studierte in Bremen Kunst und Geschichte. Er hält immer kurz vor der Peinlichkeit an, aber er lässt sie mitdenken. Das ist sein Witz. Diese Methode beruht auf den Höhen und Tiefen seiner Kindheit, verbindet sich mit dem Bremer Studentenalltag, aber verfeinert hat er sie in den USA. 1992 flog er mit seiner Frau über den großen Teich nach New York. Abnehmer seiner Karikaturen waren die Süddeutsche Zeitung und die TAZ. Mette hatte sich immer wieder beim Stern beworben und plötzlich kam der Sechser im Karikaturen-Lotto. Er unterschrieb einen Exklusivvertrag mit dem Magazin. Nach 2001 änderte sich vieles in New York. Er ging samt Familie nach Hamburg, wo er heute lebt und zeichnet. 


Alex Neumeister

 Der Dresdner besitzt einen feinen Strich. Und Humor. Geboren wurde er 1971 in die Harmonie des Herbstes hinein. Doch so harmonisch wie die Farben der Jahreszeit ging es zunächst bei ihm nicht los. Er wurde Kranfahrer und tourte zehn Jahre über deutsche Baustellen. Dann landete er 1998 als Verkäufer im Künstlerbedarf, um ab 2006 sein eigenes Atelier im Quartier an der Frauenkirche zu eröffnen. Denn schon immer zeichnete er, zunächst auf die Schul- und Hausaufgabenhefte seiner Freunde, bekam dafür den ersten Kuss, ein Poster von Bronski Beat, den zweiten Kuss, Reste aus den Brotbüchsen, Stifte. Dann begann er Geld für Bilder zu nehmen. Längst stehen sie in über tausend Privathaushalten in Deutschland, England, Frankreich, der Schweiz, Japan, Australien, Brasilien, Amerika und Mexiko. Gesammelte Werke und freie Zeichnungen erscheinen regelmäßig in Taschenbüchern, die limitiert im Eigenverlag erscheinen. 2009 Die Ruhe im Karton, 2011 Gegen den Strich und 2014 „Ein Fässchen Tusche bitte“. Hauptsächliche Arbeit sind Illustrationen nach dem Motto: „Sie erzählen – ich zeichne“. Und das ist sehr stilsicher und heiter. 


Erich Rauschenbach

Seine Geburtsurkunde stammt aus dem Jahr 1944, wo er in Lichtenstein das Licht der Sachsenwelt erblickte. Offensichtlich war es seinen Eltern dort zu dunkel, denn 1953 siedelten sie nach West-Berlin über, da war das Kind plötzlich Westberliner. Seit 1990 nun ist er Berliner. Nach einer Banklehre arbeite er als Reiseleiter und  studierte Pädagogik an der PH Berlin, aber das gefiel ihm nicht. Deshalb ging er ab 1969 zum Grafik-Design-Studium an die HDK Berlin und erlangte hier 1973 den Abschluss als "staatlich geprüfter Grafik-Designer. Seit dem wechselnde Mitarbeit als freiberuflicher Karikaturist und Illustrator für verschiedene Verlage, Zeitungen, Zeitschriften und das Fernsehen. Bisher erschienen über 50 Karikaturenbücher und Illustrationen für Kinder- und Schulbücher in Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Autoren. Seit 1994 entstand eine Serie von über 50 Acrylgemälden (Alle meine Mädels) mit Ausstellungen unter anderem in Berlin, Hamburg, Rantum (auf Sylt), Kassel (Caricatura), Greiz (Sommerpalais), Bad Nauheim und im Wilhelm-Busch-Museum in Hannover.


Lutz Richter alias RIL

Das Leben ist so real oder, wie der Engländer sagt, so real. Und weil die Wirklichkeit sich durch Absurditäten auszeichnet, weil der Karikaturist sie durch den eigenen Gedankenfleischwolf dreht, verkehrte auch Lutz Richter seine Buchstaben und unterzeichnet seine Karikaturen mit RIL. Wichtige Lebensdaten: Geboren 1953 in Annaberg-Buchholz, nach der Schule ging es 1970 in die Porzellan-Manufaktur Meissen zur Lehre als Porzellanmaler,  danach von 1974 bis 1977 Porzellanmaler, 1977 bis 1980 Studium an der Bergakademie in Freiberg, 1980 zurück in die Manu und dann die Karriereleiter rauf vom Abteilungsleiter Aufglasmalerei, zum Leiter Malerei, dann zum Direktor Produktion und von 2008 bis 2013 zum Geschäftsführer Manufakturbertrieb. 2015 macht er sein Hobby zum Beruf. Neustart als freier Karikaturist. Er besann sich auf sich selbst, auf sein Können, auf seinen Verstand und vor allem auf sein Gefühl. Nach einer eigenen Ausstellung im Kulturbahnhof Radebeul stellt er jetzt in dieser Ausstellung mit aus und half dabei, sie aufzubauen. So nah ist er am Leben. 


Rainer Schade

 

Männer träumen davon, Kapitän zu sein. Das wäre mal was, um sich zu beeindrucken. Rainer Schade träumt davon. Das ging schon als kleiner Junge los. 1951 kam er in Leipzig auf die Welt, 1969 lieferte er sein Abitur ab, lernte erstmal Drucker. 1971 ging er an die  Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig, legte ein Diplom ab für Freie Malerei/Grafik. Seit 1976 arbeitet er freiberuflich auf den Gebieten der Kunst am Bau, Konzeptionen, Beratung, Freie Malerei/Grafik, Illustration, Cartoon, Animationsfilm in Leipzig und Halle. Von 1977 bis 1978 legte er ein Meisterstudium bei Stanislaw Fialkowski an der Hochschule für Bildende Kunst in Lòdz in Polen nach, arbeitete nebenbei noch als Assistent für Malerei/Grafik an der Hochschule für Kunst und Design Burg Giebichenstein Halle und ist dort seit 1992 Professur im Fachbereich Kunst. Er stellte seine Bilder in Ausstellungen im In- und Ausland aus, veröffentlichte Bücher. Und das mit dem Kapitän verlor er nie aus dem Kopf. Seit 1995 ist er Vorsitzender des Kunstvereins Leipziger Jahresausstellung e.V. und seit 2009 Rektor der Werkakademie Leipzig. Man kann doch seine Träume verwirklichen.


Reiner Schwalme

 

Reiner Schwalme gehört zu jener Generation, die den Zweiten Weltkrieg noch erlebte. Als Kind musste er mit seinen Eltern sein Zuhause in Liegnitz in Niederschlesien verlassen. Er kann sich deshalb nur zu gut vorstellen, wie sich heute Flüchtlingskinder fühlen. Er sagt, dass dieses Gefühl bei ihm damals dazu führte, dass er sich zurückzog. Das änderte sich erst auf der Oberschule, als er plötzlich dazugehörte, weil keiner mehr fragte, wo er eigentlich herkam, weil er sich angepasst hatte. Der heute 79-Jährige studierte später an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee Gebrauchsgrafik und wollte gern in der Hauptstadt bleiben. Deshalb nahm er nach dem Studium zunächst eine Festanstellung bei der DDR-Gewerkschaftszeitung Tribüne an. Aber im sozialistischen Kollektiv zu arbeiten, war so gar nicht sein Ding. 1966 machte er sich als Grafiker selbstständig, zeichnet bis heute für Zeitungen und Zeitschriften, gehörte zu den Stammzeichnern des Eulenspiegels. Seit 1992 arbeitet er für die Sächsische Zeitung. Preise sind ihm nicht so wichtig, dafür hat er viel zu viele - auch fürs Lebenswerk.


Klaus Stuttmann

 

Der gebürtige Schwabe ist Jahrgang 1949 und sehr großzügig. Jedenfalls mit seinem Humor. Er wuchs in der Nähe von Stuttgart auf. Nach der Schule studierte er Kunstgeschichte zunächst in Tübingen, dann in Berlin. 1976 legte er seinen Magister ab. Den Abschluss zu erwähnen ist ihm wichtig, denn danach arbeitete er sich als Autodidakt zum freischaffenden politischen Karikaturist, Layouter, Illustrator und Plakatemacher hoch. Seit 1990 zeichnet er ausschließlich tagespolitische Karikaturen. Regelmäßig erscheinen seine Zeichnungen in der TAZ, der Leipziger Volkszeitung, im Tagesspiegel sowie Freitag. Er lebt und arbeitet in Berlin. Und Preise bekam er auch allerhand, zum Beispiel 1997 den Ersten Preis des Deutschen Preises für politische Karikatur und 2000 den Ersten Preis Karikatur bei der Rückblende 1999 sowie 2007 den Publikumspreis beim "Deutschen Karikaturenpreis. Und jetzt zeichnet er Burg Stolpen mit seiner Anwesenheit aus.


Miriam Wurster

 

Die Karikaturistin hat Weitblick. 1964 erblickte sie die Hansestadt Hamburg und wuchs kräftig Richtung Himmel. Eine große Frau. Deshalb der Weitblick. Sie studierte Illustration und Cartoon an der Hochschule für Kunst in Bremen. Dort lebt und arbeitet sie bis heute. Sie steht nicht so gern vorn im Rampenlicht, wo andere ruhig ihre Schatten werfen dürfen. Seit 1992 arbeitet sie als freie Cartoonistin zum Beispiel für Spiegel online, den Stern, Welt der Frau in Österreich, den Nebelspalter, die Titanic und den Weser Kurier. Sie stellte aus bei Ausstellungen wie Cartoonair in Prerow, bei der Caricatura in Kassel oder der Cartoon-Triennale in Greiz. Sie sammelt skurrile Situationen, um sie auszumalen und bekommt dafür Preise. Den Hauptpreis für Mutterwitz beim internationalen Cartoonfestival in der Schweiz bekam sie 2009, eine Auszeichnung beim Deutschen Preis für die politische Karikatur 2012, 2014 und 2015 den zweiten Platz beim Deutschen Karikaturenpreis in Dresden. Ihr liebstes Thema: Wenn zwei sich begegnen. Genau richtig für diese Ausstellung.